Bericht im Westfalen-Blatt vom 13.Dezember 2022 von Johannes Gerhards
Laut Hans-Heino Bante-Ortega hat das Weihnachtskonzert der Brockhagener Chöre eine lange Tradition. Bereits als kleiner Steppke habe er seinerzeit dabei mitgewirkt, und auch heute falle es ihm schwer, bei den unterschiedlichen musikalischen Darbietungen „die Füße stillzuhalten“ . Die St. Georgskirche ist am dritten Adventssonntag sehr gut besucht, was nicht zuletzt daran liegen mag, dass rund die Hälfteder Anwesenden auch zu den Vortragenden gehört.
Pfarrer Andreas Hoenemann bezeichnet in seinem Grußwort die besinnliche Weihnachtsmusik als angemessenen Abschluss des wieder aufgelebten Sternchenmarktes. Das Damenquintett „Die Da!“ eröffnet unter Federführung von Annika Beese mit „Alle schauen auf das große Tor“ den konzertanten Abend. Hier geht es um falsche hochmütige Erwartungen und die wirkungsvolle Kraft des Unscheinbaren. In „JamaicanNoel“ wird das „tiny little baby“ besungen und bei „Mitten in der Nacht“ wandelt das Ensemble auf den Spuren des für seine Kinderlieder bekannten Komponisten Rolf Zuckowski.
Romantisch wird es beim Auftritt von„feelHarmonie“ unter Leitung von Marina Kari, die seit 2013 die aktuell acht Männer und 12 Frauen mit vielfältiger Chorliteratur zu gesanglicher Präzision motiviert. John Rutters „Angels Carol“ und ein sauber intoniertes „Advent ist ein Leuchten“ machen dem Namen der Chorgemeinschaft alle Ehre. Auch wenn sie beim venezolanischen Traditional „Corramos Corramos“ noch einmal neu ansetzen müssen, sendet der Chor unter dem temperamentvollen Dirigat seiner Leiterin die lebendige Botschaft der Heiligen Nacht in den Kirchenraum. Alle Anwesenden belohnen die Darbietungen mit kräftigem und anerkennendem Applaus.
Die Kantorei der Gemeinde Brockhagen wird von Thomas Albrecht geleitet und trägt neben ihren Auftritten auch regelmäßig zur festlichen Gestaltungder Gottes-dienstebei. Für diesenAbend hatder Chor ein Medley bekannter weihnachtlicher Melodien einstudiert. Nach Händels „Freue dich Welt“ folgt ein traditionelles französisches Weihnachtslied mitdem charakteristischen Gloria, das zumindest zum Mitsummen einlädt. „Ehre sei Gott und Friede auf Erden“ lautet die weihnachtliche Empfehlung, bevor mit „O du fröhliche“ die dazu passende Tannenbaum-Atmosphäre entsteht, die alle Besucher seit ihren Kindertagen zu schätzen wissen.
Eine kleine Umbaupause und das obligatorische Stühlerücken sind Voraussetzung für den instrumentalen Teil des konzertanten Abends. Monika Tuxhorn dirigiert den CVJM Posaunenchor, der mit volltönender Blasmusik das Kirchenschiff erfüllt .Abwechselnd zu zwei- und dreistimmigen instrumentalen Zwischenspielen erhält das Publikum Gelegenheit, in das feierliche „Es ist ein Ros entsprungen“ mit einzustimmen. „The little Drummer Boy“ und die „Petersburger Schlittenfahrt“ runden das Weihnachtskonzert mit einer Überleitung ins weltliche Geschehen ab. Zuhörerinnen und Zuhörer klatschen den eingängigen Takt mit großem Enthusiasmus mit.
Auf den Auftritt des Blockflötenensembles Pfiffikus müssen die Besucher an diesem Tag verzichten, da die Akteure krankheitsbedingt ausfallen. Zum Ausklang erklingt das gemeinsam von Bläsern, Orgel und Publikum intonierteLied „Tochter Zion“. Die an den Kirchentüren eingesammelte Kollekte kommt der Arbeit aller beteiligten Chöre zugute.